Entstehung des Betriebes

Bis 1980 wurde der Betrieb von Otto Müller bewirtschaftet. Er hatte 12 Milchkühe plus Nachzucht im Stall und betrieb auf 25ha Acker- und Futterbau. Er fuhr damals bereits mit einem Claas Senator Mähdrescher für andere Landwirte im Lohn sowie mit einer Kleinballenpresse.

1980 übernahm sein Sohn Albert den Betrieb. Er stellte den Betrieb um, da er im Hauptberuf als Disponent in Simmern arbeitete. Die Milchkühe wurden nicht mehr gemolken, sondern im Sommer auf die Weide getrieben und mit einem Galloway Bullen belegt. Hiermit war der Grundstein für einen neuen Betriebszweig gelegt: die Mutterkuhhaltung.

1982 schlachtete er zum ersten Mal einen Galloway Bullen womit der Anfang der Direktvermarktung gelegt war. Da die Nachfrage der Kunden auch nach anderen Produkten stieg, erweiterte man das Angebot 1986 auch auf Schweinefleisch und Wurst- und Schinkenspezialitäten. Seit dem Jahr 1998 haben wir unsere Herde mehr und mehr auf die Rasse Limousin umgestellt, da die Kühe großrahmiger und feinfaseriges Fleisch besitzen sowie ein ruhigeres Gemüt.

1986 wurde auch in den landwirtschaftlichen Betrieb investiert. Ein neuer Deutz-Fahr Mähdrescher mit 4,20m Schnittbreite kam auf den Hof und die Lohnarbeit für andere Landwirte wurde ausgedehnt. Im gleichen Jahr entstand auf dem Hof ein Getreidelager mit 400to Lagerkapazität inkl. Trockner, Nasszelle und Abladesumpf. Die landwirtschaftlichen Flächen konnten ebenfalls von Jahr zu Jahr durch Pacht und Kauf erweitert werden.

1990 wurde ein Zerlegeraum mit Kühlräumen und Bauernhofladen bebaut, indem bis heute erfolgreich 3 x wöchentlich unsere Spezialitäten angeboten werden.

1996 wurde ein Verkaufsanhänger gekauft, um zusätzlich auf Bauern- und Wochenmärkten präsent zu sein.

1997 wurde der Deutz-Fahr Mähdrescher durch einen neuen Claas Dominator 108 SL Maxi mit 5,10m Schnittbreite ersetzt.

Im Jahre 2000 wurde erstmals eine gebrauchte Rundballenpresse von Claas gekauft, da immer mehr Silo, Heu und Stroh für die wachsende Mutterkuhherde benötigt wurde. Seitdem ist das Pressen von Rundballen Bestandteil des Lohnunternehmens.

2001 übernahm Oliver Müller nach erfolgreichem Studium zum Diplom Agrar. Ing. an der FH Bingen den elterlichen Betrieb mit damals etwa 100ha landwirtschaftliche Fläche und 70 Stück Vieh.

Im gleichen Jahr bekam Albert Müller zu seinem 50. Geburtstag 5 Gänse geschenkt. Dies war der Grundstein für die Geflügelhaltung. Seitdem stieg die Anzahl der St. Martins- und Weihnachtsgänse von Jahr zu Jahr. In diesem Jahr laufen 1000 Gänse, 100 Puten, 100 Enten und 200 Weidegockel auf unseren Weiden rund um den Hof. Sie werden alle über den Hofladen vermarktet.

2002 kam ein Wickelgerät zum Einstrechen von Siloballen hinzu und wird seitdem ebenfalls als Lohnarbeit angeboten.

2003 wurde eine Kooperation mit einem 20km entfernt liegenden Ackerbaubetrieb geschlossen und mit diesem zusammen auf 350 ha Ackerbau betrieben.

DurchPrivatinsolvenz des Partners ging diese Kooperation 2007 auseinander und es konnten teilweise Flächen mit übernommen werden. Der komplette Maschinenpark der Gemeinschaft wurde von der Familie Müller gekauft und somit kam auch ein 2. Mähdrescher New Holland CX 860 mit 7,30 Schnittbreite sowie diverse Bodenbearbeitungsgeräte hinzu.

Im Jahr 2007 wurde die erste Photovoltaikanlage auf dem Dach der Halle mit 30 KW installiert.

2008 entstand nach 2 jähriger Plan- und Genehmigungszeit ein neuer Offenstall für die mittlerweile 200 Stück Vieh. Die Tiere genießen hierin im Winter ein optimales Klima und erfreuen sich bester Gesundheit. Die Kälber werden zu 90% zwischen Dezember und April geboren. Es handelt sich um einen Tiefstreustall, d.h. es wird jeden Tag maschinell Stroh eingestreut und nur ein bis zweimal gemistet. Die Tiere liegen auf frisch eingestreutem Stroh. Die großen Massen an Festmist dienen unseren Äckern und Wiesen als wertvollen Dünger.

Im gleichen Jahr wurden die Rundballenpresse und das Wickelgerät ersetzt durch eine Rundballenwickelkombination von Göweil mit einer Claas Presse. Seitdem ist der der Anteil der Lohnarbeit stark gestiegen.

2009 kam ein 3.Mähdrescher der Marke Claas Tucano 450 mit 6,60m Schnittbreite hinzu. Diesen Mähdrescher haben wir durch die steigende Auslastung in diesem Jahr durch einen Claas Lexion 600 mit 10,50m Schnittbreite ersetzt. Das Einsatzgebiet der 3 Mähdrescher erstreckt sich mittlerweile von Alzey bis zur Mosel.

Die Lohnarbeiten umfassen heute die ganze Palette der landwirtschaftlichen Arbeiten, d.h. über Spritzen, Düngung, Bodenbearbeitung, Mähdrusch im Ackerbau sowie Mähen, Kreiseln, Schwaden, Pressen und Wickeln im Grünland.

Ebenfalls im Jahre 2009 wurden in Mutterschied 25ha Ackerland dazugepachtet, wovon etwa 2 ha mit Erdbeeren bepflanzt sind. Nach den ersten Erfahrungen im Jahr 2009 und einer guten Ernte wurde 2010 in Laubach ein neues Erdbeerfeld mit 1,5 ha angelegt, welches 2011 verdoppelt wurde. Heute sind in der Erdbeerzeit 7 Saisonarbeiter auf dem Betrieb.  Zurzeit werden jeden Tag in der Saison mindestens 1000 Schälchen Erdbeeren gepflügt und vermarktet. Dieser relativ neue Betriebszweig soll in Zukunft weiter ausgebaut werden.

Im Jahre 2009 kam die 3. auf dem Betrieb lebende Generation auf die Welt: Maximilian. Er möchte schon heute täglich mind. einmal auf einem Schlepper sitzen und vielleicht führt er die Familientradition mal weiter. Seit Januar 2012 gibt es noch einen neuen Schlepperfahrer, Lennart.

2010 kam die zweite Photovoltaikanlage von 3o KW auf das Dach des Mutterkuhstalles.

2011 entstand ein neuer Schlachtraum für unser Geflügel, sowie Lager und Verarbeitungsraum für die Erdbeeren und Erdbeerprodukte.

Des Weiteren haben wir im Frühjahr 2011 mit dem Bau einer neuen Lagerhalle für unser Heu, Stroh, Getreide und Maschinen begonnen. Die Halle liegt parallel zu unserem Mutterkuhstall und soll in den nächsten 3 Jahren fertig gestellt werden, da wir alle Arbeiten selbst erledigen. Es handelt sich um eine 2000 qm große gebrauchte Bundeswehrhalle, die wir 2009 im Kappeler Lager selbst abgebaut haben.

Seit 2011 findet jährlich ein Hof- und Erdbeerfest statt – mit angeschlossenem Bauernmarkt, Landtechnikausstellung von alt bis neu, sowie einer Tierausstellung.

Wir hoffen Ihnen hiermit einen kleinen Überblick über unseren Betrieb gegeben zu haben. Bei Fragen können Sie sich gerne an das Team vom Bauernhof Müller wenden.